3x Silber für Florian bei der EM in Osijek (Kroatien)
Nicht nur im Sportheim des Schützenvereins Linda Mähring (Landkreis Tirschenreuth) knallten die Sektkorken: Florian Beer hat mit seinen starken Leistungen bei der Junioren-Europameisterschaft in Osijek (Kroatien) viele überrascht. Dreimal der zweite Platz – das war für Beer selbst Grund genug zur Freude.
"Ich denke, wir haben uns bei dieser EM sehr gut verkauft", sagte der 19-Jährige bescheiden und meinte damit nicht nur sein eindrucksvolles Abschneiden. Denn am Ende lautete die hervorragende EM-Bilanz der deutschen Nachwuchs-Gewehrschützen zweimal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze. Erfolgreichste deutsche Schützin war Theresa Schnell (Lohen), die Gold im Einzel und mit der Mannschaft holte.
Seine größten Erfolge hatte Florian Beer im vergangenen Jahr errungen. Bei der WM gewann er mit der deutschen Mannschaft Bronze, bei der EM sprang im Trio-Wettbewerb Gold heraus.
Gleich am ersten EM-Tag in Osijek hatte Beer an der Seite von Schnell im Luftgewehr Mixed das Finale erreicht. Dort ging es gegen die favorisierten Franzosen Manon Herbulot/Romain Aufrere um Gold.
Franzosen zu stark
Nach einem hervorragenden Auftakt für das Duo des Deutschen Schützenbundes (21,4:20,8) drehte der Gegner das Match in seine Richtung und führte mit 6:2. Schnell und Beer blieben aber stabil und verkürzten auf 6:8 und 7:9, ehe sich die Franzosen mit qualitativ hochwertigen Schüssen entscheidend absetzten. Trainer Rainer Bauer nahm zwar noch eine Auszeit (7:13), doch die 8:16-Niederlage war nicht mehr abzuwenden. Bundestrainerin Claudia Kulla war begeistert: „Die Beiden haben nicht Gold verloren, sondern Silber mit einer tollen Leistung gewonnen. Die Franzosen haben einfach hervorragend geschossen.“
Der Medaillenregen für den Junioren-Schützen aus dem Stiftland ging aber weiter. Er belegte auch im neuen Solo-Format im Finale gegen den Schweden Jesper Johansson erneut den zweiten Platz. Nach Teil zwei der Qualifikation war er mit insgesamt 50 Treffern (also von 60 Schuss 50 mal 10,3 oder mehr) bester aller Teilnehmer und stand somit im Goldfinale gegen den um einen Treffer schwächeren Schweden. „Der Vorkampf war mega. Dass ich gleich ins Goldfinale kam, war überraschend und schön“, so Beer.
Größter Erfolg im Einzel
Im Finale erwischte der Oberpfälzer einen schwachen Start, dann kam er besser rein, doch der Gegner zeigte kaum Schwächen. Letztlich endete das Match 9:15 für den Schweden. „Ich bin megaglücklich, das ist bis dato mein größter Erfolg im Einzel“, jubelte Beer.
Auch am letzten Tag der Junioren-Wettkämpfe zeigte sich Beer an der Seite von Luis Eichenseer (Neumarkt) und Alexander Karl (Eschede) im Trio-Wettbewerb von seiner besten Seite. Im Finale gegen Gastgeber Kroatien gelang nach Rückstand beim 13:11 die erstmalige Führung. Deutschland hatte beim 14:12 dann Matchschuss, aber Kroatien glich aus. 29,6:29,9 hieß das Resultat der letzten Serie, was die dritte Silbermedaille für Beer bedeutete. „Wir konnten uns vor dem Trio-Wettbewerb keine Medaille ausrechnen", bilanzierte Beer. "Leider hat es im Finale nicht ganz gereicht. Aber im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden."